Sicherheitskultur messen: Kennzahlen & Methoden

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Sicherheitskultur messen

Sicherheitskultur messen: Es braucht ein Umdenken bei den Kennzahlen und den Methoden!

Wir haben bereits im Beitrag „Erfolgsfaktor Kultur zur Arbeitssicherheit – Führungskräfte sind Vorbilder!“ über die Rolle der Führungskraft gesprochen, heute geht es darum, wie man die Sicherheitskultur messen kann, konkret geht es um Kennzahlen.

Das Problem mit den Kennzahlen der Arbeitssicherheit aus heutiger Sicht: 

Wenn wir über Kennzahlen in der Arbeitssicherheit denken, sprechen wir häufig über die Beinahe-Unfälle, Unfälle oder LTIs oder PSI, sprich meldepflichtige Unfälle und Unfälle mit Ausfalltagen. Diese Kennzahlen legen den Fokus auf das, was bisher passiert ist, aber nicht auf das, was eine Kultur ausmacht. Arbeitssicherheit legt momentan bei den Kennzahlen den Fokus auf die Vergangenheit und versucht dann daraus zu lernen. Das ist aber meistens dann schon zu spät. Warum also nicht alles einmal umdrehen und die Präventionsmaßnahmen in den Vordergrund rücken und genau diese zählen.

Die Lösung: Kennzahlen auf das proaktive Verhalten legen und die wirklichen Taten messen!

Das Ziel der Kennzahlen einer Sicherheitskultur sollte demnach sein: Was machen wir alles gut, damit es zu einer positiven Sicherheitskultur kommt! 

Sicherheitskultur messen bedeutet:

Kultur bedeutet in diesem Sinne, analog dem Top-Modell (siehe Beitrag Erfolgsfaktoren im Kulturwandel): Die Summe der Verhaltensweisen, die von der Organisation vorgegeben werden, die durch die Führungskraft eingefordert werden, die von dem Team mit umgesetzt werden und am Ende von den Mitarbeitenden auch mitgetragen werden. 

Es geht also um das konkrete Verhalten, also das TUN!

Gleichzeitig muss ein Irrglaube aufgelöst werden: Nur weil keine Unfälle vorhanden sind, ist das noch kein Zeichen dafür, dass eine positive Sicherheitskultur vorherrscht. Eine Sicherheitskultur, die fit ist, hat sich Ziele gesetzt, die für den Arbeitsschutz da sind. Sprich: Was tun unsere Führungskräfte und wie oft tun sie es? Dies ist die Leitfrage für das Beispiel aus dem folgenden Unternehmen. 

Beispiel und Methode: Produzierendes Unternehmen 70% (Produktion, Technik) 30% Admin 

Problem: Unsichere Zustände durch fehlende Ordnung und Sauberkeit, Mitarbeiter haben viele kleine Schnittverletzungen erlitten, teilweise gab es auch Quetschungen mit 1-3 Ausfalltagen. 

Lösung mit dem TOP-Modell – Ein ganzheitlicher Ansatz auf das System! 

Auf der Organisationsebene wurde das Ziel gesetzt: Sauberkeit und Ordnung wird als Basis-Ziel festlegt und zwar jede Woche. 

Das Management-Team hat den Status gesetzt, dass die Produktionsanlagen am Ende der Woche alle gesäubert und gereinigt sind, es gibt keine Kleinteile auf dem Boden, Werkzeuge sind an dem dafür vorgesehenen Platz verstaut. Zudem sind die Arbeitsplätze im Clean-Desk-Verfahren zu hinterlassen. 

Auf der Führungsebene:

Jede Führungskraft (Admin und Produktion) hat als Ziel, einmal in der Woche zu einem festgelegten Termin gemeinsam mit allen anderen Mitarbeitenden in der Produktionshalle aufzuräumen. Dies wurde auf den Dienstag zwischen 08:00-10:00 Uhr festgelegt. Hier gehen alle Führungskräfte mit allen Mitarbeitenden vor Ort!

Darüberhinaus ist jede Führungskraft in ihrem Bereich dafür verantwortlich, dass am Freitag die Arbeitsplätze und Gänge komplett aufgeräumt sind, und es hier ein Clean Desk System vorherrscht. 

Auf der Team-Ebene: 

Jedes Team organisiert sich selbst in dem eigenen Bereich und räumt am Ende der Woche das eigene Büro auf. Ein weiterer Kollege geht am Ende der Woche durch den entsprechenden Bereich durch und kontrolliert das Ergebnis. Am Montag wird dann ein Cross Check durch die Führungskraft gemacht und entsprechend Feedback gegeben.

Auf der Personal-Ebene:

Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin hat einwöchentliches Ziel, bei dem sie zur Ordnung und Sauberkeit mit beiträgt. Gleichzeitig übernehmen Mitarbeitende die Verantwortung für die Kontrolle und die Umsetzung der Sauberkeit. Hierbei wird Eigenverantwortlichkeit ganz klar in den Vordergrund gerückt und das Verhalten der Mitarbeitenden durch die Führungskraft positiv bestärkt.

Die Geschäftsführung lässt sich von den Führungskräften einmal im Monat über die Zustände berichten und geht dann auch selbstständig vor Ort und überzeugt sich vom Zustand. Auch hier wird die Vorbildfunktion und die Wichtigkeit zum Thema Ordnungen Sauberkeit in den Vordergrund gerückt.

Zusammenfassung:

Dieses kleine Beispiel ist eine Methode zum Messen der Sicherheitskultur, denn sie legt den Fokus auf das Verhalten der Menschen, die dazu beitragen, dass ein bestimmter Zustand erreicht wird. Möchte man dieses Level halten, ist es wichtig, kontinuierlich wie in diesem Beispiel an der Ordnung und Sauberkeit festzuhalten.

Weitere Ideen, um die Arbeitssicherheit verbessern und die Kultur entwickeln finden Sie in unserem Angebot (-> Arbeitssicherheit)

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