Jedes Unternehmen lebt von der Beteiligung der Mitarbeiter*innen. Heute spricht man von Mitarbeiterengagement. Wenn alle Beteiligten mit Herz bei der Sache sind und mehr als nur ihren Job machen, können Unternehmen richtig davon profitieren. Ein wichtiger Punkt um Mitarbeiter*innen zu motivieren und das Mitarbeiterengagement zu erhöhen, ist Kommunikation. Verlaufen Gespräche positiv, fühlen sich alle Beteiligten gestärkt und geklärt. Im besten Fall hat man sich auf die gemeinsame Sache verständigt, Ziele geklärt, Probleme besprochen und so aus dem Weg geräumt. Um positive Gespräche führen zu können, hilft es sich mit modernen Kommunikationsmethoden vertraut zu machen. Feedforward ist eine Methode davon. Marshall Goldsmith der Begründer der Methode sagt, Feedforward statt Feedback. Es empowert deine Mitarbeiter*innen, ist effizienter, fördert die Zufriedenheit und Leistungsentwicklung.
Verbessern Sie das Mitarbeiterengagement durch die richtigen Gesprächsmethoden
Mitarbeiterengagement beeinflusst maßgeblich den Erfolg des Unternehmens. Dabei geht es nicht nur darum, wie zufrieden Mitarbeiter*innen an ihrem Arbeitsplatz sind, sondern auch wie gut Vorgesetzte das Team führen und empowern können. Dabei hilft, wenn Manager*innen die Vision, den Spirit selbst vorleben. Das motiviert und befähigt auch Mitarbeiter*innen in ihrer Arbeit gesteckte Ziele zu erreichen. Klare Zielformulierungen und geklärte Erwartungen geben die Richtung und Handlungsmöglichkeiten vor. Dazu muss zum einen die Führungskraft wissen wohin die Reise gehen soll und zum anderen diesen Weg auch möglichst transparent halten. Denn stehen Ziele und Visionen fest, so können entsprechende Schritte abgeleitete werden, Aufgaben verteilt, Zwischenziele gesetzt usw. Der eingeschlagene Kurs kann dann immer wieder nachjustiert werden.
Das ist aber nur ein Teil der Miete. Mitarbeiter*innen sind im besten Fall nicht nur da, um den Zweck zu erfüllen, sondern brennen für die Sache. Kein deutsches Wort trifft es so auf den Punkt wie das englische Wort Engagement. Mitarbeiter*innen erledigen nicht einfach nur ihren Job. Sie fühlen sich beteiligt, ja sogar betroffen. Um dies zu erreichen und zu halten, ist es extrem wichtig die richtigen Kommunikationsformen zu finden. Hier kommt Feedforward ins Spiel.
Feedforward statt Feedback
Feedforward legt, im Gegensatz zum Feedback, den Fokus in die Zukunft. Es werden sofort Lösungen generiert. Die Methode ist proaktiv und entwicklungsorientiert. Im Gegensatz zum klassischen Feedback, ermöglicht es dem Empfänger konkrete Veränderungen bzw. Verbesserungen vorzunehmen, die transparent und messbar sind.
Marshall Goldsmith ist als ein Begründer dieser Methode bekannt und hat über 150 CEOs auf der ganzen Welt gecoacht. Goldsmith hat die wichtigsten Regeln zusammengefasst:
- Der Fokus liegt auf der Zukunft, nicht in der Vergangenheit.
- Der Fokus liegt auch auf richtigem bzw. gewünschtem Verhalten und nicht auf Unerwünschtem.
- Lösungen stehen im Mittelpunkt, nicht Probleme.
- Feedforward soll helfen ein starkes und positives Selbstbild aufzubauen.
- Kann von jedem gegeben werden der mit der Aufgabe vertraut ist.
- Unterstützt die Kraft der Veränderung, anstatt Resignation und Frust zu fördern.
- Ist effizienter, weil verschiedene Lösungen mitangeboten werden
Feedforward – so geht’s.
Zunächst als Übung durchgeführt, läuft es folgendermaßen ab. Zunächst wird von dem Feedforward Empfänger ein Problem definiert bzw. ein Verhalten beschrieben, dass er ändern möchte. Zum Beispiel: „Andere im Meeting ausreden lassen.“ Der Feedforward Geber gibt nun Lösungsvorschläge zu dem Thema. Dabei gilt, die Vorschläge sollten in die Zukunft gerichtet sein und nichts mit Verhalten oder Situationen aus der Vergangenheit zu tun haben. So kann beim Empfänger aufrichtige Offenheit und Annahme entstehen, da er sich nicht kritisiert fühlen muss. Die Chance den Kommunikationsprozess als Erfolg zu bewerten, steigt.
Die gemachten Lösungsvorschläge lässt der Empfänger soweit unkommentiert. Später kann er sich für eine oder mehrere Strategien zur Umsetzung und zur Lösung des Problems entscheiden.
Weiterentwickelt, kann Feedforward auch im Rahmen von unternehmensüblichen Feedbackprozessen stattfinden. Sei es situationsbezogen und unstrukturiert wie beim
Instant-Feedback oder aber periodisch-strukturiert im Rahmen von Mitarbeitergesprächen, Meetingrunden, Check-Ins etc. Durch klare Problemdefinition und die Vorgabe von konkreten Lösungsmöglichkeiten, ist die Feedforwardmethode auch bestens zur Leistungsbeurteilung geeignet.
Unterschiede und Beispiel
Möchte man Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen motivieren und empowern, hilft es Lösungen und somit das Ziel oder die Vision gleich mitaufzuzeigen und den Fokus darauf zu legen. Das ist im Rahmen von Feedforwardprozessen der Fall. Diese Haltung unterstützt die Lernbereitschaft und -entwicklung von Mitarbeiter*innen enorm. Der Fokus liegt auf der Leistungsentwicklung und nicht mehr auf der Beurteilung. Pauschalisierungen werden vermieden und die Innovationskraft gesteigert.
Dadurch erhöht sich die Chance, dass Feedforward Empfänger nicht mit Widerstand, Resignation oder Ablehnung reagieren. Gemäß der positiven Psychologie werden Stärken gestärkt und Kreativität gefördert. Feedforward wirkt wertschätzend, proaktiv und gibt aktiven Gestaltungsspielraum.
Beim Feedback allerdings, liegt der Fokus auf Handlungen in der Vergangenheit, dieses kann nicht mehr geändert werden.
Anstatt zu sagen: “Beim nächsten Meeting wäre es besser, den Abteilungsleiter ausreden zu lassen.“, könnte formuliert werden: „In künftigen Meetings ist es wichtig, jeden zu Wort kommen zu lassen und Gesprächspausen zu nutzen. Es hilft im Vorfeld jedem genug Redezeit einzuplanen.“.
Um auch den Feedforward Empfänger in den Lösungsprozess miteinzubeziehen, besteht die Möglichkeit gewünschtes Verhalten als Frage zu formulieren. Zum Beispiel:
- „Was könnten Sie konkret unternehmen, um Abgabetermine einzuhalten?“ Anstatt: „Sie sind zuweilen sehr unzuverlässig und verpassen wichtige Abgabetermine.“
- „Was denken Sie, könnte die Kommunikation im Team verbessern?“ Anstatt: „Ihr Team macht häufig Fehler, weil keine Absprachen getroffen werden.“
Wenn Sie Interesse haben, Ihre Mitarbeitergespräche nach den Prinzipien des Feed-Forward zu gestalten, so sprechen Sie uns an. Wir freuen uns auf Ihren Kontakt. Gerne beraten wir Sie dazu.