Herzlich Willkommen in der VUCA-Welt – Sie sind eingecheckt. Wir sprechen alle von Veränderung, Digitalisierung und wir sollten doch mal Homeoffice ausprobieren. Hand aufs Herz: Doch wirklich versucht oder durchgeführt haben es die Wenigsten, oder?
Jetzt steht die Veränderung unverhofft vor der Tür, Covid-19 lässt keine Unternehmen unberührt, die Aktienkurse fallen, soziale Kontakte werden eingestampft, die Ausgangssperren kommen und jeder ist dazu angehalten sein eigenes Verhalten zu überdenken. Fass dir nicht ins Gesicht, Begrüßungen nur durch Lächeln, keine Zusammenkünfte von Menschen. Und nicht zuletzt: die Angst ist groß, was kommt noch?
Die Devise: Ändere dein Verhalten – und zwar sofort. Diese Anweisung kommt von ganz oben.
Was ist VUCA?
VUCA ist die Zusammensetzung englischer Wörter zu einem Akronym. Dieser Ausdruck wurde in den 1990er Jahren geprägt, um die Auswirkungen der zunehmenden Globalisierung zu beschreiben. Heute wird der Begriff im Bereich des agilen Arbeitens verwendet und beschreibt u.a. die fragilen Märkte, in denen Unternehmen operieren. Er hinterfragt aber auch die heutigen Führungsstile, damit Mitarbeiter*innen erfolgreich dem Unternehmensziel dienlich sind. VUCA setzt sich zusammen aus:
Volatile = Volatilität / Unbeständigkeit
Uncertain = Unsicherheit
Complex = Komplexität
Ambigous = Mehrdeutigkeit
Ob wir als Gesellschaft wollen oder nicht, wir haben einen Vertrag mit der VUCA-GmbH geschlossen. Das Management von VUCA ist dabei knallhart und vollzieht gerne Wandel.
Diese Krise (bzw. dieser Wandel) wird jetzt zeigen, welche Unternehmen einen Wandel vollziehen werden, welche eher auf der Strecke bleiben oder wieder zurück in ihre gewohnten Muster fallen und damit doch verlieren können. Diese Krisensituation ist eine Feuerprobe und ein Austesten zugleich. Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeiter*innen können die Chance nutzen, unverbindlich Neues auszuprobieren, wie z. B. ob ein Arbeiten mit weniger Bürokratie, mehr Mut und flexibleren Arbeitsformen in der Zukunft möglich ist.
Die Lösungen, um in der VUCA-Welt zu (über-)leben ist VUCA selbst. Klingt komisch, ist aber so.
Vision = Vision
Understanding = Verstehen
Clarity = Klarheit
Agility= Agilität
Was sollen Führungskräfte tun?
„In der Krise beweist sich der Charakter.“
Helmut Schmidt
Führungskräfte und Inhaber sind jetzt mehr denn je gefragt. Sie sollen Sicherheit bieten und den Kurs des Unternehmenserfolgs im Blick haben und zudem schauen, dass es den Mitarbeiter*innen gut geht.
Die Mitarbeiter*innen einfach ins Homeoffice schicken und hoffen, dass alles wie gehabt „Business as ususal“ weiterläuft, ist utopisch.
Führungskräfte sind jetzt der Dreh-und-Angelpunkt für die Veränderung. Jetzt heißt es Haltung zeigen und gemeinsam Lernen. Verantwortung zeigen ist die neue Währung, mit dem Vertrauen gewonnen wird und das Team weiterkommt.
Es gilt jetzt nicht alles auf einmal zu verändern. Schritt für Schritt, Tag für Tag, Woche zu Woche. Es müssen sich neue Prozesse, Abläufe und Selbstorganisationen bei den Mitarbeitern herausbilden. Diese benötigen Zeit. Du und Deine Mitarbeiter*innen befinden sich in einer Veränderung, die jetzt mit einem „Schock“ beginnt.
Das neue Mantra:
- Schauen Sie hin.
- Hören Sie zu.
- Gehen Sie in den Dialog.
Anregende Metafragen:
- Schenken Sie Ihren Mitarbeiter*Innen Respekt für das Arbeiten in einer Ausnahmesituation.
- Wo sehen Sie die Ängste der Mitarbeiter? Reagieren und würdigen Sie diese Ängste adäquat.
- Was sagen Ihre Mitarbeiter zum neuen Arbeitsalltag?
- Wie wird der Alltag neu organisiert? Wie ist der Alltag mit der Familie organisiert?
- Wo bedarf es an Unterstützung vom Unternehmen, der Führungskraft oder des Mitarbeiters / der Mitarbeiterin selbst?
Meta-Tipps: Etablieren Sie neue Kommunikationswege
Da viele ihrer Mitarbeiter*innen hoffentlich vor Ort nicht da sind, sondern sich in der Telearbeit befinden, heißt es neue Kommunikationswege schaffen.
- Vereinbaren Sie wöchentlich einen Call von einer Stunde mit Ihrem Team und sprechen Sie über den Stand eines jeden und verteilen Sie die Aufgabenpakete.
- Wichtig: Wer spricht hat das Mikrofon an, die restlichen Teammitglieder haben es aus.
- Nützliche Tools können sein: Slack, Zoom oder Telegramm.
- Vereinbaren Sie ein Zeitfenster, in dem alle Mitarbeiter täglich telefonisch erreichbar sein sollen (über das Telefon oder den Online-Chat) (3h reichen meistens schon aus)
Sie werden sehen, dass bereits mit diesen zwei Tipps großes bewirken können. Nicht zuletzt vertrauen Sie auf die Chancen und das Können Ihrer Mitarbeiter*Innen.
Was beschäftigt Sie und Ihre Mitarbeiter? Wo sehen Sie Handlungsbedarf? Was beschäftigt Sie? Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit.